3 min Lesezeit

E-Rechnung in Großbritannien

Um die Bedeutung der Richtlinie besser zu verstehen und was sie für Großbritannien bedeutet, sollten wir uns die Definition einer E-Rechnung genauer ansehen. Im Kontext des Business-to-Business (B2B)-Handels ist die Definition einer E-Rechnung, dass sie Daten vom Lieferanten in einem Format enthalten sollte, das in das Kreditorenbuchhaltungssystem (AP), ERP oder ein anderes Backoffice-System des Käufers integriert werden kann, ohne dass zusätzliche Dateneingaben durch den AP-Administrator des Käufers erforderlich sind.

Jeder B2B-Prozess, bei dem Rechnungsdaten ausgetauscht werden, sollte standardisiert und automatisiert sein, damit eine echte E-Rechnung effizient durchgeführt werden kann. Um dies zu erreichen, sollten die Rechnungsdaten strukturiert und in einem elektronischen Format wie EDIFACT, ANSI X12 oder XML oder unter Verwendung von internetbasierten Standard-Webformularen ausgegeben werden. Zur Klarstellung: Unstrukturierte Rechnungsdaten, die im PDF- oder Microsoft-Word-Format ausgegeben werden, Papierrechnungen, die über Faxgeräte verschickt werden, oder eingescannte Papierrechnungen, die per E-Mail ausgetauscht werden, sind keine echten E-Rechnungen.

Regierungen, insbesondere die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten, schreiben zunehmend die E-Rechnung vor. Damit wird die Komplexität, die durch die Verwendung unterschiedlicher E-Rechnungsformate in verschiedenen Ländern oder Unternehmen entsteht, durch die Einführung eines Standards behoben. Allzu oft verursacht die Verwendung unterschiedlicher Formate zusätzliche Betriebskosten und einen Mehraufwand für Unternehmen, öffentliche Auftraggeber und Vergabestellen, der mit einem einzigen Standard überwunden werden kann. Durch die direkte Verknüpfung mit dem ERP-System eines Unternehmens macht die E-Rechnung auch die Rechnungsprüfung und die Einhaltung von Steuervorschriften genauer und effizienter.

Mehr über die Richtlinie in der Europäischen Union und die Folgen für Großbritannien

Ab Mai 2019 setzt das Vereinigte Königreich die EU-Richtlinie zur E-Rechnung im öffentlichen Auftragswesen durch die Public Procurement (Electronic Invoices etc.) Regulations 2019 um. Dies ist eine interessante Entscheidung in einer Zeit, in der das Vereinigte Königreich dabei ist, die Europäische Union zu verlassen und Artikel 7 der Richtlinie 2014/55 zur elektronischen Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen besagt:

„Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass öffentliche Auftraggeber und Vergabestellen elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten, die der europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung, deren Fundstelle gemäß Artikel 3 Absatz 2 veröffentlicht wurde, und einer der Syntaxen der gemäß Artikel 3 Absatz 2 veröffentlichten Liste entsprechen.“

In der Richtlinie heißt es: „Die Verordnungen verpflichten Auftraggeber und Unternehmen, in ihre Verträge eine ausdrückliche Klausel aufzunehmen, die sie verpflichtet, unbestrittene Rechnungen, die dem technischen Standard für die E-Rechnung entsprechen, zu akzeptieren und zu verarbeiten.“

Die Anforderungen gelten für zentrale Regierungsstellen mit sofortiger Wirkung, während Kommunalverwaltungen und Versorgungsunternehmen bis zum 18. April 2020 Zeit haben, die Anforderungen zu erfüllen, „können dies aber freiwillig auch früher tun“, so die PPN.

Fragen zur E-Rechnung in Großbritannien?

Haben Sie noch Fragen zur E-Rechnung in Großbritannien? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Kennen Sie schon unseren kostenlosen XML/Peppol-Dokumente-Validator?

Um denjenigen zu helfen, die eine einfache und leichte Möglichkeit zur Validierung von Formaten und Dateitypen benötigen, von CII (Cross-Industry Invoice) bis UBL, haben wir einen kostenlosen Online-Validator erstellt. Um ihn selbst auszuprobieren, klicken Sie einfach hier.

Meistgelesen

Weiterlesen

4 min Lesezeit

ecosio Insights: E-invoicing Innovation – Künstliche Intelligenz und die Zukunft der E-Rechnung

Künstliche Intelligenz im E-invoicing bringt nicht nur Effizienz, sondern verändert grundlegend, wie Unternehmen Rechnungen verarbeiten, prüfen und strategisch nutzen.

5 min Lesezeit

Continuous Transaction Control (CTC) – Die Zukunft der Echtzeit-Steuermeldung

Erfahren Sie, warum CTC (Continuous Transaction Control) zum Gamechanger in der digitalen Steuerberichterstattung wird – und wie Sie Ihr Unternehmen jetzt optimal darauf vorbereiten.

4 min Lesezeit

E-Rechnungspflicht für Unternehmen: Das müssen Sie wissen

Die E-Rechnungspflicht für Unternehmen ist da – eine Herausforderung, die für vorausschauende Unternehmen zur Chance auf effizientere Prozesse und mehr Wettbewerbsfähigkeit wird.

3 min Lesezeit

Mehrwertsteuer-Compliance: So minimieren Sie Risiken und optimieren Ihre Steuerprozesse

In einer globalisierten Wirtschaft sind Unternehmen mit ständig wechselnden Mehrwertsteuervorschriften konfrontiert. Fehlende Übersicht kann zu kostspieligen Fehlern führen. Eine moderne, digitale Mehrwertsteuer-Compliance-Lösung hilft, Risiken zu minimieren, Prozesse zu optimieren und...

5 min Lesezeit

ecosio Insights: E-Invoicing Mandates und das Wachstum der B2B-Prozessautomatisierung

Wie wird sich die E-Rechnung in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Wir haben uns mit dem E-Rechnungs-Experten Chris Newman zusammengesetzt, um seine Gedanken zu den E-Invoicing Mandates zu erfahren.

7 min Lesezeit

ecosio Insights: Die VAT Tax Compliance erklärt

In diesem Interview teilt Gunjan Tripathi, Expertin für indirekte Steuern, ihre Gedanken über die Zukunft der Einhaltung VAT Tax Compliance und der Berichterstattung mit.

7 min Lesezeit

E-Rechnungs-Vorteile: Wie sie die Zukunft der Steuer-Compliance gestalten

Entdecken Sie, welche E-Rechnungs-Vorteile es gibt und wie die E-Rechnung die Zukunft der Steuer-Compliance gestaltet

1 min Lesezeit

Wie Sie die zunehmenden Herausforderungen von Steuern, B2B-Integration und E-Rechnung meistern

Effizienz steigern: Wie Unternehmen E-Rechnung, Steuer-Compliance und B2B-Transaktionen optimieren können

12 min Lesezeit

Was ist Peppol? Alle Fragen und Antworten: Von Peppol ID bis Peppol Access Point

Peppol ist ein wichtiger Standard für Unternehmen weltweit. Dieser Beitrag erklärt alle Fragen, von der Peppol ID bis zum Peppol Access Point.

3 min Lesezeit

Deutschland macht die E-Rechnung im B2B zur Pflicht: Das kommt auf Sie zu

Deutschland macht mit dem Wachstumschancengesetz einen Schritt in Richtung E-Rechnungs-Pflicht. Das müssen deutsche Unternehmen beachten.

3 min Lesezeit

E-Invoicing in Deutschland – Was Unternehmen jetzt wissen müssen

E-invoicing in Deutschland ist ab 2025 Pflicht – erfahren Sie, was das bedeutet, wen es betrifft und wie Sie sich jetzt optimal vorbereiten.

9 min Lesezeit

VIDA: Was ist es und wie wirkt es sich auf Ihr Geschäft aus?

Erfahren Sie, wie ViDA (VAT in the Digital Age) die Verwaltung von Mehrwertsteuer (VAT) und damit verbundenen Transaktionen revolutioniert.

WHITE PAPER

Die E-Rechnung in Europa: Ein Überblick

Verschaffen Sie sich einen Überblick über den aktuellen Stand der E-Rechnung in Europa und erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen für die Zukunft bestens vorbereitet ist