Was sind eigentlich „Stammdaten“ und warum brauchen wir die?
Stammdaten sind die Grundinformationen über die betrieblich relevanten Objekte in einem Unternehmen, die in der betrieblichen Anwendungssoftware (ERP-System oder Finanzbuchhaltungssystem) gespeichert sind. Im Handel sind dies die Informationen über die einzelnen Produkte wie Preis, Mengeneinheit, Namen, Mindesthaltbarkeitsdatum usw. bis hin zu sehr detaillierten Informationen, die aufgrund von gesetzlichen Vorgaben vorhanden und gespeichert werden müssen (z.B. Details über Inhaltsstoffe und potentielle Allergene aufgrund der Lebensmittelinformationsverordnung)
Die Korrektheit und Vollständigkeit von Stammdaten ist für alle Beteiligten entlang der Lieferkette von großer Bedeutung.
Hersteller
Die Produkthersteller sind dafür verantwortlich, dass die korrekten Daten bereitgestellt werden, und von allen anderen Beteiligten entlang der Lieferkette entsprechend genutzt werden können.
Logistiker und Speditionen
Hier werden die Stammdaten dafür gebraucht, um Lieferung und Versand sicherzustellen und zu planen. Stammdaten enthalten beispielsweise auch Packungsgrößen und Packungsbeschreibungen (Palette, Box, Sack, flüssig, fest, etc.), welche für die reibungslose Produktlogistik von großer Bedeutung sind.
Geschäfte und Händler
Diese brauchen die korrekten Stammdaten um den Verkauf entsprechend planen zu können. So enthalten die Stammdaten auch Angaben über Displaygrößen und enthaltene Einzelstücke, welche für eine Planung der Logistik im Geschäft unerlässlich sind.
Nicht zu vernachlässigen ist die Rolle von Stammdaten aber auch für die Endkonsumenten.
Stammdaten und Konsumenten
Unser heutiges Leben ist geprägt von digitaler Durchdringung in Form von Vernetzung und entsprechenden Endgeräten wie Smartphones, Smartwatches und Tablets. Im Speziellen das Smartphone macht den Konsumenten von heute anspruchsvoller denn je.
Inspirationen und Angebote
Konsumenten holen sich Inspirationen und Angebote über bestimmte Produkte über ihr Smartphone. Sei es bewusst durch aktives Suchen mit dem mobilen Browser oder einer App, oder unbewusst, indem Sonderangebote auf das Telefon gepusht werden — zum Beispiel wenn man eine bestimmte Kundenkarte bei stocard am Smartphone gespeichert hat.
Mobile Coupons
Was früher noch mit Papiercoupons passierte, wird heute immer mehr mit dem Smartphone erledigt. Gutscheine und Einladungen für Spezialangebote werden auf dem Smartphone gespeichert und an der Supermarktkasse direkt vom Smartphonedisplay gescannt.
Preisvergleiche
Vor allem im Bereich der Unterhaltungselektronik informieren sich Konsumenten heute sehr genau über die Preise der verschiedenen Anbieter, und entscheiden oft erst nach detailliertem Preisvergleich. Dank Smartphone ist der Preisvergleich jederzeit auch direkt im Geschäft möglich.
Zahlung
Neue Konzepte wie beispielsweise ApplePay erlauben das Bezahlen mit Hilfe des Smartphones mit Near Field Communication (NFC) und Password bzw. Fingerabdruckleser am iPhone.
Add-On Funktionalitäten
Dazu gehören beispielsweise Kartendienste am Smartphone, die den Weg zum Einkaufszentrum anzeigen (Apple Maps oder Google Maps), aber auch Indoor-Navigationsdienste, die eine Orientierung im Einkaufszentrum selbst erlauben. Weitere Dienste sind beispielsweise Einkaufslisten-Apps oder Kundenkarten-Apps.
Self-Scanning
War der Strichcode früher ausschließlich für die Supermarktkasse relevant, so wird er heute auch von Konsumenten verwendet, die mit ihren Smartphones die Strichcodes und QR-Codes scannen, um weitere Informationen aus dem Internet über das Produkt abzurufen.
Implikationen auf das Stammdatenmanagement
Vor allem durch das Self-Scanning steigt das Verlangen von Konsumenten nach detaillierter Produktinformation.
So kaufen heute immer mehr Konsumenten bewusster ein, und wollen nicht nur das Herkunftsland eines Produktes wissen, sondern auch die Verarbeitunghistorie und die enthaltenen Inhaltsstoffe. Informationssysteme wie das fTRACE-System von GS1-Germany helfen dabei, ein Vertrauen zwischen Kunden und Herstellern aufzubauen.
Auf den Punkt gebracht:
Jeder will Produktinformationen haben, denen er trauen kann. Darauf baut die gesamte Lieferkette vom Produzenten bis hin zum Endkonsumenten auf.
Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die korrekten Stammdaten von den Produzenten für alle Beteiligten entsprechend zur Verfügung gestellt werden.