Im Bereich von Lieferketten hört man oft den Begriff Tier-Supplier oder Tier-Lieferant. Wir zeigen was sich hinter diesem Begriff verbirgt und stellen ein Beispiel aus der Automobilindustrie vor.
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Aufbau einer Zulieferpyramide
Unter einer Zulieferpyramide versteht man die Struktur einer Lieferkette, an deren Spitze der Produzent des Endprodukts (OEM) steht. OEM steht dabei für Original Equipment Manufacturer. Nachgelagert befinden sich die Lieferanten von Modulen und Systemen. Diese wiederum werden von Komponentenlieferanten beliefert, die selbst von Teilelieferanten Waren beziehen.
Abhängig vom Abstand zum OEM werden die Lieferanten als Tier-1, Tier-2, Tier-3, Tier-n-Lieferanten bezeichnet. Dies spiegelt die Sublieferantenstruktur wider.
Beispiel aus der Automobilindustrie
Die Automobilindustrie ist geprägt von komplexen und eng verzahnten Logistikketten. Anstatt alle Komponenten selbst herzustellen, beziehen Automobilhersteller die einzelnen Module von spezialisierten Lieferanten. Diese wiederum verbauen Komponenten, die von spezialisierten Komponentenlieferanten geliefert werden. Auf der dritten Stufe stehen die Lieferanten von einzelnen Teilen.
Die Grenzen sind hierbei nicht immer klar zu ziehen. So kann ein Lieferant gleichzeitig Tier-1 und Tier-2-Lieferant sein — indem beispielsweise Antennenmodule an OEMs und an Tier-1-Lieferanten geliefert werden.
Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel aus einer Automobilzulieferkette.
Herausforderungen entlang der Lieferkette
Die enge Verzahnung zwischen OEMs und den einzelnen Tier-Lieferanten stellt besondere Herausforderungen an das reibungslose Funktionieren der Prozesse. Durch die horizontale Integration von vielen verschiedenen Lieferanten und deren Vor-Lieferanten müssen beispielsweise Bedarfsmengen schnell und effizient kommuniziert werden, um eine Versorgung mit Modulen, Komponenten und Einzelteilen sicherzustellen. Dies wird insbesondere vor dem Hintergrund von Just-in-Time und Just-in-Sequence-Prozessen zu einem erfolgskritischen Faktor. Um diese Kommunikation sicherzustellen, kommt elektronischer Datenaustausch zum Einsatz, wobei man sich hier beispielsweise der Konzepte von Lieferabrufen und Liefer-Feinabrufen bedient. Standardisierungsorganisationen wie ODETTE oder VDA haben bereits eine Vielzahl von hilfreichen Standards entwickelt, die ein effizientes Funktionieren der Automobil-Zulieferprozesse ermöglichen.
Neben den Logistiknachrichten wie Lieferabruf, Lieferavis, etc. ist auch ein durchgehendes digitales Engineering essentiell. Darunter versteht man beispielsweise den Austausch von Konstruktionsdaten wie CAD-Zeichnungen und ähnliches.
Noch Fragen?
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